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Die Immobilienwirtschaft wird spürbar profitieren

Vodafone und Unitymedia sind jetzt ein Unternehmen. Markus Oswald, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft, stellt sich den Fragen hinsichtlich der Bedeutung des Zusammenschlusses für die Immobilienwirtschaft.

Vodafone und Unitymedia sind jetzt ein Unternehmen. Markus Oswald, Bereichsleiter Immobilienwirtschaft, stellt sich den Fragen hinsichtlich der Bedeutung des Zusammenschlusses für die Immobilienwirtschaft.

Herr Oswald, was ändert sich durch den Zusammenschluss konkret für die Kunden aus der Immobilienwirtschaft, vor allem für die Kunden von Unitymedia? Gibt es wegen des Zusammenschlusses ein Sonderkündigungsrecht?

Zunächst ändert sich für alle Kunden sehr wenig: Alle Verträge bleiben, wie sie sind und ein Sonderkündigungsrecht für die Unitymedia Kunden gibt es nicht. Die bestehenden Produkte und Preise bleiben wie sie sind und die derzeit genutzte Hardware funktioniert ebenfalls weiter wie gewohnt. Letztendlich haben sich nur der Gesellschaftsname und das Logo geändert. Die auffälligste Neuerung für die bisherigen Kunden von Unitymedia wird sein, dass die Rechnung von Vodafone kommt. Besonders wichtig aus meiner Sicht ist aber, dass die Ansprechpartner für die Immobilienwirtschaft erst einmal dieselben bleiben. Es bestehen in vielen Fällen langjährige Partnerschaften, die wir sehr zu schätzen wissen. Und natürlich sind wir bestrebt, diese vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzusetzen.

Was passiert mit Aufträgen, z.B. für den Bau von Hausnetzen, die noch über Unitymedia bestellt wurden?

Auch hier ändert sich nichts und die Aufträge bleiben bestehen.

Kritische Stimmen befürchten, dass der Zusammenschluss für die Immobilienwirtschaft fehlenden Wettbewerb bedeutet.

Nein, diese Gefahr besteht nicht. Eben weil die Netze von Vodafone und Unitymedia immer getrennt waren, gab es bisher de facto keinen Wettbewerb zwischen beiden Kabelnetzen. Das bedeutet übrigens auch, dass – wie es bei anderen Fusionen durchaus vorkommt – kein Wettbewerber vom Markt verschwindet. Unser Ziel als gemeinsames Unternehmen mit eigener Infrastruktur ist es, endlich echten Wettbewerb zu ermöglichen, indem wir eine deutschlandweite Alternative schaffen. Von dieser neuen Dynamik im Markt wird nicht zuletzt die Immo­bilienwirtschaft spürbar profitieren.

Wo genau sehen Sie das Potenzial für die Immobilienwirtschaft?

Letztendlich geht es um Wohnwert und Vermietbarkeit. Dabei wird die vorhandene digitale Infrastruktur immer wichtiger. Denken Sie an die erhöhte Mediennutzung in den Haushalten oder daran, dass immer mehr Menschen immer häufiger im Homeoffice arbeiten und dafür wirklich schnelles Internet benötigen. Die neue Dynamik im Wett­bewerb bringt auch die anderen Anbieter dazu, ebenfalls großflächig in schnelle und bezahlbare Gigabit-Anschlüsse zu investieren und die Infrastruktur auszubauen. Eben weil ein schneller Internet-Anschluss bei der Wohnungssuche zunehmend vorausgesetzt und damit ein immer wichtigeres Miet-Kriterium wird. Dieser Digitalisierungsschubs wird gerade für die Immobilienwirtschaft neue Geschäftsfelder eröffnen, denn dort, wo die Menschen leben, werden viele Informationen ausgetauscht und Daten verschickt. Es wird kommuniziert, gestreamt, gespielt und vieles mehr – Stichwort Gebäudekonnektivität und Smart Home.

Bevorteilt gigabitschnelles Kabel nur die Städte?

Nein, auch wenn es natürlich eine sehr gute Schlagzeile ist, wenn z.B. Lübeck zur Gigacity wird. Wir bieten heute schon auf dem Land sehr hohe Geschwindigkeiten an. Allein im Vodafone-Kabelnetz sind wir zu 46 % in ländlichen Gebieten vertreten. Und von den Gigabit-Geschwindigkeiten für zwei Drittel aller Deutschen werden Stadt und Land gleichermaßen profitieren. Nicht zuletzt durch unsere Gigabit-Offensive, mit der wir den Glasfaserausbau gezielt auch in ländliche Regionen bringen.

Markus Oswald