Gartenpflege am Mehrfamilienhaus
Smart Garden: Was der digitale Gärtner kann
Während der eigene Garten für viele Hausbesitzer ein liebevoll gehegtes Kleinod ist, werden die Grünflächen von Mietshäusern oft (Vorsicht, Wortspiel!) stiefmütterlich behandelt. Damit das Gelände trotzdem ansprechend aussieht, wird meist ein Gärtner mit der Pflege beauftragt. Ein Kostenfaktor, der sich weitgehend vermeiden lässt – wenn man die Gartenpflege stattdessen digitalisiert!
Gehört zur Grundausstattung: der Mähroboter
Für das Smart Gardening sind inzwischen viele clevere Gadgets auf dem Markt. Weit verbreitet und geradezu der Urvater des automatisierten Gartens ist der Mähroboter, der innerhalb eines abgesteckten Terrains selbstständig seine Bahnen zieht. Der Vorteil des millionenfachen Verkaufs: Die Geräte sind mittlerweile kostengünstig und ausgereift – das heißt, sie sind sehr robust und verursachen wenig Reparaturkosten. Sollte doch einmal etwas nicht stimmen, erfahren Sie über das Display, wo das Problem liegt – und können es oft selbst lösen.
Bewässerung mit digitalem Fingerspitzengefühl
Ein Klassiker sind auch fest installierte Rasensprenger- und Sprinkler-Anlagen, die automatisiert den Garten bewässern. Zeitschaltuhren sind allerdings längst überholt. Moderne, digitale Bewässerungsanlagen haben einen Wettersensor, Bodensensoren und können per WiFi die lokalen Wettervorhersagen abrufen. Aus all diesen Informationen wird dann – je nach den Bedürfnissen der Bepflanzung – der Bewässerungsplan für jeden Gartenbereich erstellt. So werden nicht nur die Pflanzen optimal versorgt, sondern durch die bedarfsgerechte Wässerung auch Wasser gespart. Sie können das alles per Handy-App verfolgen und auch noch anderen Usern, wie beispielsweise einem Mieter, den Zugriff erlauben.

Alexa, erleuchte den Garten!
Die Gartenbeleuchtung ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiges Sicherheitsfeature. Moderne Installationen lassen sich per Handy steuern und können auch auf digitale Assistenten wie Alexa aufgeschaltet und per Voice-Control bedient werden. Genau wie bei Außenkameras macht es Sinn, den Mietern Zugriff auf das digitale Tool zu gewähren – denn im Zweifelsfall sind sie es, die durch ein Geräusch aufgeschreckt werden oder aber ein Grillfest im Garten feiern und entsprechende Beleuchtung brauchen.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten zudem ein Dämmerungs- und ein Bewegungssensor eingebaut sein – für die aber keine WLAN-Verbindung nötig ist. Übrigens: Auch auf Strom können viele Gartensysteme verzichten, da sie über integrierte Solarpanels betrieben werden.
Der Poolboy auf dem Handy
Gemeinschaftspools machen Mietobjekte attraktiv – brauchen jedoch auch viel Pflege. Und da die Corona-Krise für einen Boom im Poolbau-Geschäft gesorgt hat, sind Techniker schwer zu bekommen. Gut, dass es auch hier digitale Unterstützung gibt: Wassertemperatur, PH-Wert, Wasserqualität – all das wird von Sensoren gemessen, per WLAN ans Handy geschickt und für den Nutzer grafisch und verständlich aufbereitet. Und wenn ein Wert einmal den Normalbereich verlässt, gibt es rechtzeitig einen Alarm per Push-Nachricht.
Digitaler Schutz vor Sturmschäden
Smarte Outdoor-Technik kann auch in anderen Bereichen für die Sicherheit teurer Außenanlagen sorgen: Umweltsensoren erfassen neben der Sonneneinstrahlung auch die vorherrschende Windstärke. Empfindliche Außenmarkisen und Sonnensegel können so automatisch eingezogen werden, bevor es sie davonträgt. Elektrische Jalousien fahren dagegen bei starker Sonneneinstrahlung herunter – und schützen Innenräume vor zu großer Hitze.
Gärtner ex machina?
Bei den meisten Garten-Gadgets gilt: Wenn Sie remote auf sie zugreifen wollen, ist eine leistungsstarke, stabile Netz-Infrastruktur und Konnektivität vor Ort nötig, denn die Gartenhelfer empfangen und senden ihre Informationen via WLAN. Bei großen Gärten könnte der Einsatz eines Outdoor-Access-Points nötig werden, eines drahtlosen Zugangspunktes zu einem Netzwerk, der für den Außeneinsatz gebaut ist. Das Gerät verstärkt das Signal von WLAN-Netzen und verlängert damit die Router-Reichweite.
Smart-Garden-Geräte sind in der Regel keine allzu große Investition. Trotzdem müssen Sie bedenken: Die Betriebskosten können Sie auf die Mieter umlegen, die Anschaffungskosten müssen jedoch selbst getragen werden. Und natürlich haben die cleveren Gartenhelfer auch ihre Grenzen: Hecken schneiden und Unkraut jäten können sie noch nicht. Hier muss noch analog Hand angelegt werden. Hilfe aus dem Netz gibt es dabei aber auch: Inzwischen können Sie per Handy-App alles, was in Ihrem Garten wächst, scannen und in Sekundenschnelle bestimmen lassen. So wissen Sie auch als Laie, welcher Keimling Unkraut ist und welcher mal zur schönen Zierpflanze heranwächst.
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