Glasfaser und Koax – sehr schnell und sehr zuverlässig
Hybride Kabel-Glasfasernetze sind in puncto Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit die Infrastruktur der Zukunft.
Glasfaser-Kabel

Glasfaserkabel bestehen aus mehreren Lichtwellenleitern (LWL) aus Quarzglas oder Kunststoff. Ein LWL besitzt einen lichtführenden Kern, einen Mantel sowie weitere Schutzschichten. LWL sind unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störfeldern. Sie transportieren höchste Bandbreiten auch über Hunderte von Kilometern fast verlustfrei und sind deshalb ideal für den Einsatz im Transport- und Anschlussnetz (NE 2 und NE 3).
HFC-Netz
Das hybride Netz aus Glasfaser- und Koaxialkabeln verknüpft zwei Technologien zu einer Lösung mit hohen Bandbreiten. Fiber, wie Glasfaser auch genannt wird, ist extrem störungsarm und damit sehr zuverlässig. Über das Glasfaser-Backbone und den Fibernodes, den Übergabepunkten und Verstärkern, führen circa 265.000 Kilometer Glasfaserkabel bis zu den Häusern.
Die zweite Komponente sind die Koaxialkabel, die das Signal von den Übergabepunkten lokal in die Häuser transportieren. Isolationsschichten und Abschirmung (Außenleiter) schützen die Innenleiter vor Einstrahlung und minimieren so mögliche Störungen im Kabel. Die HFC-Technologie kann große Datenmengen über lange Strecken verlustfrei übertragen. So wird schnelles Internet mit höchster Verfügbarkeit und besten Bandbreiten vom Backbone bis zum Übergabepunkt ermöglicht.
DOCSIS 3.1.

Der Übertragungsstandard DOCSIS legt seit den 1990er Jahren fest, wie sich Breitband-Internet über das TV-Kabel übertragen lässt. Die Abkürzung steht für “Data Over Cable Service Interface Specification”. Datenverkehr und Fernsehsignale zu kombinieren ist bis heute praktisch. Denn so können Nutzer das vorhandene Koaxialkabel der TV-Dose verwenden, um HighSpeed-Internet zu erhalten. Beim aktuell noch in den meisten Gebieten verwendeten Standard EuroDOCSIS 3.0 können Sende- und Empfangskanäle gebündelt werden. Mit DOCSIS 3.1 wird die Effizienz dieser „Kanäle“ deutlich gesteigert, sodass noch mehr Daten übertragen werden können. Durch die Anbindung des Koaxialleiternetzes mit dem leistungsfähigen Glasfasernetz von Vodafone lassen sich noch mehr Daten durch die Kabel schicken.
Wenn Nutzer in ausgebauten Gebieten auf DOCSIS 3.1 umsteigen möchten, brauchen sie lediglich ein passendes Kabelmodem. Die maßgeblichen Komponenten für die eigentliche Umstellung befinden sich nämlich in den Verteilerkästen am Straßenrand.
Geschichte
Der Ursprung der Glasfaser war die Fähigkeit von Glasbläsern aus dem Thüringer Wald, bereits im 18. Jahrhundert sogenanntes Feen- oder Engelshaar herzustellen. Erst nur als Dekorationsmittel genutzt, wurden die Möglichkeiten der Fasern nach Gründung einer Glasfabrik im thüringischen Haselbach von Hermann Schuller nach und nach entdeckt (1896). Dort wurden erstmals spinnbare Glasfäden mit genau definiertem Durchmesser sozusagen als „Rollenware“ hergestellt. Dieses Verfahren wurde in den 1930er Jahren als Stabtrommelabziehverfahren zum Patent angemeldet.
